Montag, 16. September 2013

Tauben

Vom Folgen und Fliehen, Aneignen, Stören und Besetzen...
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Donnerstag, 18. Oktober 2012

Münchens Tauben auf Wolke 7

Münchens Stadttauben können aufatmen: Zusätzlich zum Taubenschlag auf dem Hertie-Gebäude in Schwabing errichtet das Baureferat auf Initiative des Münchner Tierschutzvereins in Kürze zwei weitere Schläge für die verwilderten Nachfahren von Rasse- und Brieftauben.

Die Standorte, die von Mitarbeitern des Münchner Tierschutzvereins gemäß dem Augsburger Modell geführt und versorgt werden, befinden sich am Münchner Hauptbahnhof und am Ratzinger Platz in Obersendling.

„Wir setzen uns für eine tierschutzgerechte Bestandskontrolle ein“, sagt Judith Brettmeister vom Arbeitskreis Taubenschutz. „Durch die kontrollierte Fütterung, Pflege erkrankter Tiere und den Austausch von Eiern kann die Taubenpopulation im Rahmen gehalten werden.“ Taubenfreunde, die sich dem Arbeitskreis Taubenschutz anschließen wollen, können sich gerne melden unter Telefon: 089-921000-21.

Montag, 16. Juli 2012

Der Taubenschlag „Münchner Freiheit“ hat einjährigen Geburtstag

Im Taubenschlag „Münchner Freiheit“ strömten nach Ostern nun die Paare herein, was ansteckend auf unsere Single-Tauben wirkte, auch sie begaben sich auf Brautschau.

 Die Wohnungssuche ging nicht ohne unterschiedlich Vorstellungen vor sich, es wurde ein bisschen gestritten. Doch bald entstanden überall Nester. Der Geschmack ist sehr unterschiedlich. Einfache Mulden im Einstreu, und ein paar Zweiglein von draußen mitgebracht. Auch einige Nistschalen wurden genutzt. Kunstvolle Blumen-Nester, von unserer Dachbegrünung, und kompliziert gesteckte Feder-Nester, die sehr dekorativ aussehen. Ein weiteres beliebtes Modell ist das Techniker-Nest. Handwerker auf unserem Dach lassen immer wieder etwas zurück, sehr gerne werden Kabel genommen, manchmal sehr lange oder auch sehr kleine Stücke. Ebenso Schrauben und sonstige Bau-Abfälle finden sich im Schlag wieder. Das sind so die Grundmodelle.

Auch unser erstes Küken vom Faschings-Dienstag Amor II sitzt mit seiner Lady abwechselnd auf ihren Kunsteiern. Er gehört zu den einfachen Nestbauern. Mulden mit Einstreu, ein paar Zweige. So, wie seine Eltern Amor und Psyche. 

Inzwischen sind noch ein paar zutrauliche Tiere dazu gekommen: Der Grieche und die Tänzerin, Flügelchen und ihr Lord. Hermelinchen mit dem Grauen. Adonis und die Sanfte. Und Macho, der brütend gut zu ertragen ist, sonst ist er sehr dominant und nervt.

Die Zutraulichen bleiben im Schlag und fliegen nicht aus, was an sich typisch ist, wenn er zur Reinigung und Versorgung betreten wird. Sie werden belohnt mit Badewasser, was sie sehr mögen und drei Vorspeisenschalen – „Wellness  für Tauben“.  Erst dann wird mit der Schlag-Arbeit begonnen.

Das Auffüllen der Tröge mit Futter, erzeugt ein bestimmtes Geräusch, das die Tauben von draußen anlockt. Sie fliegen die Anflugbretter an, manche landen schon direkt bei den Futtertrögen. Nun zieht sich die Betreuung zurück. Die Schlaf- und Brutplätze sind gesäubert, der Schlag mit frischem Wasser, Gritt und Futter versorgt.
  
Die Tauben genießen den Sommer im Haus, aber auch die Sonnenbäder draußen auf der Begrünung vom Dach. Ab und zu drehen sie auch ihre Rundflüge über dem Schlag.

Montag, 16. April 2012

Wie ist es weiter gegangen am Taubenschlag zwischen Weihnachten und Ostern 2012

Unsere vielen Tauben an der Münchner Freiheit hatten ihr großes Interesse am Taubenschlag gezeigt, in dem sie sich in großen Schwärmen sammeln und auf dem Dach, auf der großen Mobilfunkmasten-Wiese, wo unser Schlag steht, landen mit dem Wissen: hier wird gutes Futter angeboten. Sie sind fast immer anwesend oder im Anflug, wenn die Betreuung erscheint. Im Haus wird Futter für 150-180 Tauben täglich bereitgestellt. Sie haben gelernt aus Trögen zu fressen und die Tränken zu benutzen. Ein großer Lernfortschritt für eine Stadttaube. 




Nun kommt der nächste wichtige Schritt. Die Tauben lernen, hier kann man nicht nur gutes Futter aufnehmen, hier sind auch gute Schlaf- und Nistplätze. Das kann oft lange dauern, weil die Stadttauben eine genetisch bedingte Standorttreue entwickelt, sei der Platz noch so kümmerlich. Auf dem weitflächigen Dach finden sich  immer wieder verletzte Tauben z.B. aufgrund von Angriffen durch Greifvögeln, oder durch die scharfen Kanten der Haustechnik, oder auch von Unfällen, die schon auf der Straße geschahen und die Tiere konnten noch das Dach erreichen.

Manche Verletzung erscheint rätselhaft, Diese Tiere werden entsprechend versorgt und dann gesund in unser Haus gebracht. Eine besonders schwere Flügelverletzung bei einem Täuberich führte zur Flugunfähigkeit.Trotz seiner starken Behinderung konnte sich dieser Vogel schnell verpaaren. Die Partnerin ist sehr häuslich. Die beiden sind sehr zutraulich und irgendwann hießen sie Amor und Psyche. Die Tiere flüchten nicht, wenn der Schlag betreten wird. Sie warten oft schon auf ihre bescheidene Bademöglichkeit. Einige warten auf das frische Futter. 

                                                                                     

Die ersten Küken von Amor und Psyche kamen am Faschingsdienstag. Die Küken sind ganz wichtig für die Aufbauarbeit im Schlag. Nach etwa zehn Bruterfolgen beginnt dann der Ei-Austausch. Das Interesse am Schlag hat sich deutlich vermehrt. Viele Tauben nehmen den Schlag nun auch als Schlafplatz an.  

Leider sind um den Schlag in der Haustechnik immer wieder Gelege. Diese Eier werden nicht weggeräumt. Nach wenigen Tagen hatten die gleichen Tiere dort wieder Eier abgelegt. Also werden sie ausgetauscht, die Tiere sind dann etwa  20 Tage beschäftigt. Erst, wenn die Tauben die Eier verlassen, werden sie entfernt. Die nächsten Eier legen sie dann hoffentlich im Schlag. Kaum sind die Routinearbeiten beendet, wie Wasser erneuern, Ein- und Ausflugsöffnung reinigen, Schlafplätze putzen, starke Verschmutzungen an den Trögen und am Boden beseitigen, Futter und Grit nachlegen, drängen die Tauben wieder in ihren Schlag. 

Die Arbeit im Taubenhaus entspricht und bestätigt komplett das Konzept des „Augsburger Modells“. Wir haben einen großen Sprung auf unseren Weg zum Ziel gemacht. Die nächsten Monate werden spannend und arbeitsintensiv. Das große Dach wird uns zusätzlich noch viel abverlangen.


Erste Ergebnisses des Pilotprojekts - Januar 2012

Von fünf Tauben konnte das Interesse auf 20-30 Tauben auf etwa 50 Tauben gesteigert werden. Inzwischen sind wir bei 150-180 Tauben, die ihr Interesse bekunden. Immer mehr Schlafplätze werden angenommen. Einige Tauben bekunden ihr Vertrauen zum Schlag und brüten bereits.

 Der neue Taubenschlag ist von den Tauben gut angenommen worden.

Die Betreuerin des Taubenschlags, Monika Schüllenbach, berichtet weiter: Unser Pilot-Projekt wurde als Baustein des Münchner Stadttaubenkonzeptes, zur Minimierung der Verschmutzung von Federn und Kot der Tauben, Wirklichkeit. Ich durfte bereits Anfang Juli „anfüttern“. Genau an dem Platz einer Flachdachbegrünung, wo jetzt unser Taubenhaus steht.

Mit fünf Tauben begann es. In der ersten Woche konnte ich etwa 30 Tauben anlocken. Sie  waren etwas scheu und vorsichtig, aber voller Interesse. Ende der zweiten Woche waren es schon etwa 50 Tauben. Diese Tiere waren auch schon viel neugieriger. Ich wurde bereits erwartet. Der Schwarm wurde immer größer. Sie umkreisten mich in der Luft, landeten und liefen auf mich zu. Einige hatten es besonders eilig und rannten sehr schnell mit etwas angehobenen Flügeln.
                                                                                         
Am 1.August waren es an die 80 Tauben, die sich an das regelmäßige Füttern gewöhnt hatten. Das Aufstellen des 7m langen und 2,50m breiten Taubenschlages am 2.August, hatte die Vögel sehr verunsichert. Nun mussten sie viel lernen. Die guten verlässlichen Erfahrungen mit dem Futterplatz waren sicherlich hilfreich und so gewöhnten sie sich langsam an das Taubenhaus. Sie lernten aus Futtertrögen die Nahrung aufzunehmen. Schwieriger war es mit den Wasserbehältern, den Tränken. Aber auch das haben wir geschafft und ich bin ganz zufrieden mit meinen „Schülern“. Inzwischen tummeln sich dort 150 Tauben, messbar an den verbrauchten Futtermengen und dem großen Schwarm, der stolz seine runden  über dem Taubenschlag dreht.

 Vorsitzender Kurt Perlinger und unsere Tauben-Expertin Monika Schüllenbach besitzigen den Taubenschlag auf dem Karstadthaus an der Münchner Freiheit.


Neue Heimat für Stadttauben - August 2011

Nach jahrelangen Erfahrungen  mit unserem Taubenturm auf dem Tierheim-Gelände, ist nun ein weiteres Projekt an der Münchner Freiheit am 2. August 2011 erfolgreich angelaufen. Der Münchner Tierschutzverein in Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen tätigen Mitgliedern einen Taubenschlag nach dem "Augsburger Modell" an der Münchner Freiheit auf dem Dach des Kaufhauses Karstadt als Pilotprojekt errichtet.
Als verwilderte Haustauben sind Stadttauben noch immer stark vom Menschen abhängig. Artgerechtes Futter ist im Stadtgebiet nur in geringem Umfang vorhanden. Deshalb entwickelt sich die Stadttaube immer mehr zum Allesfresser. Das nicht artgerechte Futter aber schwächt die Tauben und macht sie anfällig für Krankheiten und Parasitenbefall. Im Winter verstärkt sich dieses Problem noch, da natürliche Futter-Ressourcen ganz fehlen. Die Folge: Viele Tauben erkranken, hungern oder
verhungern.
Beim „Augsburger Modell“ wird dem Verhalten der  Stadttauben und ihren Bedürfnissen entsprochen. Auf diesem Prinzip baut sich unsere Arbeit auf. Ein Taubenschlag wird immer dort errichtet, wo durch eine besonders hohe Stadttaubenpopulation an großen Plätzen, Wohnanlagen, Gewerbebetrieben usw. diese Problemlösung sinnvoll erscheint.

Der Tierschutzverein München e.V. arbeitet seit Jahren mit dem Begründer des „Augsburger Modells“, Herrn Reichert, eng zusammen, wobei es einen fachlichen Austausch, gemeinsame Aktivitäten und praktische Schulungen gibt.

Die Stadttauben, die ständig auf den Straßen nach Futter suchen und Plätze an Häuserfronten, Dächern, Balkonen usw. zur Rast besetzen, werden durch ausreichendes, artgerechtes  Futter in einen Taubenschlag gelockt. Dort finden sie stressfreie Ruhe-, Schlaf- und Nistplätze, sie werden die meiste Zeit des Tages in diesem Schlag verbringen. Die Kontrolle des Nachwuchses erfolgt durch den Austausch der Eier gegen Gips– bzw. Plastikeier.

Damit wird die Verschmutzung durch die Stadttaube auf den Straßen und an den Gebäuden verhindert und es erfolgt eine tierschutzgerechte Kontrolle der Population der Tauben. So kann ein jahrzehntelanges Problem in wenigen Monaten nachhaltig gelöst werden.
Erfolge des Taubenschutz-Modells
Weniger Taubeneier: Nachwuchs wird durch Austausch der Eier in großem Umfang verhindert.
Weniger Taubenkot: Die Tauben halten sich nicht nur nachts, sondern
auch fast den ganzen Tag im Schlag auf. So verbleiben etwa 80 bis 90% des von den Tauben abgesetzten Kots in den Schlägen und können entsorgt werden.
Gesunde Tauben: Die Tauben sind durch artgerechtes Futter und ein weitgehend stressfreies Leben (keine Futter- und Brutplatzsuche) gesund. Sie sind nachweislich weit weniger als unter den üblichen Großstadtbedingungen mit Krankheitserregern und Parasiten belastet. Dies verringert auch das Gesundheitsrisiko für den Menschen.

Der Tierschutzverein München bietet Hilfe bei der Standortsuche für Taubenschläge:
  • Standortklärung des Taubenschlages mit Statik-Überprüfung
  • Erledigung aller Formalitäten
  • Bestellung des Taubenschlages
  • Garantie für professionelle Betreuung mit Fütterung, Reinigung und Eieraustausch
Da der Tierschutzverein München e.V. gemeinnützig ist, werden alle Leistungen zum Selbstkostenpreis weitergegeben und sind somit kostengünstig anzubieten.

Kontakt:
Tierschutzverein München e.V.
Tel. 089-921 000-46
info@tierschutzverein-muenchen.de